Berufsorientierung an der Elisabethschule Vechta

Berufsvorbereitende Maßnahmen werden sowohl in der Schule als auch an außerschulischen Lernorten angeboten. Dazu gehören auch Besichtigungen von ausbildenden Betrieben. Bei einer Betriebsbesichtigung steht die Erkundung des Ausbildungsberufes auf dem Lehrplan.

Schülerinnen und Schüler der Klassen 9 und 10 besichtigten hier die Firma flexofilm in Holdorf. Die Firma ist spezialisiert auf Verpackungsfolien für Lebensmittel. So werden zudem Folien mit bis zu sechs Schichten rund um die Uhr extrudiert. Neben dem Flexodruck bietet das Unternehmen auch Tiefdruck mit bis zu zehn Farben an.

Konzept zur beruflichen Orientierung

Gemäß unseres Schulprogramms nehmen wir frühzeitig im Unterricht und darüber hinaus berufsorientierende Fragestellungen in den Blick. So erhalten ab der achten Klasse Unterrichtsinhalte und Maßnahmen, die berufsausbildende Aspekte berücksichtigen, eine größere Gewichtung. Schwerpunktmäßig sind die Inhalte dem Fach Arbeit/Wirtschaft/Technik zuzuordnen, wobei aber auch fächerübergreifend gearbeitet wird (z.B. Deutsch).


Für Schulabgänger/innen ohne Hautschulabschluss bzw. ohne ein Mindestniveau an Kompetenzen in den jeweiligen Fächern ist die Aufnahme einer Ausbildung nur bedingt möglich. Daher wirken die Maßnahmen im Rahmen unseres Förderkonzeptes über die Schulzeit in der Elisabethschule bis in die Berufsschule und darüber hinaus. Daher ist es für das Förderzentrum Elisabethschule besonders wichtig, eng mit dem Pro-Aktiv-Center und weiteren Berufsbegleitern zusammenzuarbeiten.


Durch den Besuch der 10. Klasse an der Elisabethschule (Hauptschulklasse) soll den Schülerinnen und Schülern das Erreichen der Mindeststandards für den Hauptschulabschluss ermöglicht werden.
Neben einer verstärkten Abschlussorientierung im Unterricht sowie Erfahrungen in Betrieben ist eine umfassende Übergangsbegleitung und Unterstützung notwendig. Zwecks Aufbaus geeigneter Strukturen im Übergangsprozess kooperiert die Elisabethschule Vechta eng mit den Berufsschulen, nimmt aber auch die Unterstützung außerschulischer und professioneller Partner in Anspruch.


Auf diesem Weg soll zugleich die Chance auf einen Schulabschluss sowie die erfolgreiche Teilhabe am beruflichen und gesellschaftlichen Leben für alle Schülerinnen und Schüler erhöht werden.

Neben den unterrichtlichen berufsorientierenden Maßnahmen werden vertiefende außerunterrichtliche Maßnahmen (sog. Fördermodule) entsprechend des Bedarfs an besonderer (sonderpädagogischer) Unterstützung der Schülerinnen und Schüler zur Berufsorientierung und -findung angeboten und durchgeführt.



Förderkonzept zur Durchführung berufsorientierender und berufsbildender Maßnahmen an der Elisabethschule Vechta

Klasse 8: Eltern, Schüler und Berufsorientierung

 

Eltern haben auch einen z.T. großen Einfluss auf die Berufswahl ihrer Kinder. Daher ist es sinnvoll, nicht nur den Jugendlichen, sondern auch deren Eltern hilfreiche Informationen zur Berufswahl rechtzeitig anzubieten. Auf dem ersten Elternabend in Klasse 8 wird die Berufswahl als Entwicklungsprozess (Berufswahlverlauf, Berufswahlmotive und die Entwicklung vom kindlichen Traumberuf bis zur Anpassung an die Realität) dargestellt.

  • Kompetenzanalyse

Ab dem Schuljahr 2013/2014 wird die Kompetenzfeststellung mithilfe der Kompetenzanalyse Profil AC seitens der Schule durchgeführt. Das der Kompetenzanalyse Profil AC zugrunde liegende Kompetenzmodell orientiert sich an den Kompetenzen, die im Rahmen der Ausbildungsreife von Ausbildern und Betrieben gefordert werden.

 

Folgende Kompetenzfelder und Kompetenzen werden durch die Kompetenzanalyse Profil AC erfasst: Sozialkompetenz, Methodenkompetenz, Personale Kompetenz, Fachliche Basiskompetenz, Berufsfeldbezogene Kompetenz, Berufsinteressen, Informationstechnische Fähigkeiten, Konzentrationsfähigkeit.


Auf der Grundlage der erzielten Ergebnisse werden wird ein individuelles Kompetenzprofil, welches 18 Kompetenzmerkmale umfasst, erstellt. Anschließend werden die Ergebnisse der Kompetenzanalyse (einschließlich der Selbsteinschätzung der Schülerin bzw. des Schülers) in einem Rückmelde- und Fördergespräch erörtert. Mit Hilfe eines individuellen Handlungsplanes wird aufgezeigt, wie eine optimale individuelle Förderung erfolgen kann, welche Unterstützung die Schülerin bzw. der Schüler durch die Lehrkräfte oder andere Personen benötigt und woran sie bzw. er selbstständig arbeiten kann. Schulische und außerschulische Förderansätze und –maßnahmen sind möglich.


Die Durchführung der Kompetenzanalyse Profil AC bedarf der Vorbereitung im Unterricht besonders im Bereich „Schulung der Merkmale". Die Kompetenzanalyse wird nach den Herbstferien durchgeführt.

  • Fördermodul Betriebserkundungen

Nach der Kompetenzanalyse und vor dem ersten Praktikum in Klasse 8 sollen betriebspraktische Erfahrungen gesammelt werden. Berufsfelder, Berufe und vor allem Betriebe der Umgebung sollen erkundet werden. Geeignet sind Exkursionen, Betriebsbesichtigungen, Praxistage und Gespräche mit Fachleuten aus den Betrieben. Ziel ist es, die Arbeitswelt und Berufsvielfalt kennen zu lernen sowie den Kontakt und die Zusammenarbeit mit den Betrieben anzubahnen und aufzubauen. Auf der Grundlage dieser Informationen kann geklärt werden: Wie komme ich zu einem geeigneten Praktikumsplatz?

Durch Betriebserkundungen wird ein vertiefter in die Berufspraxis expliziter Berufe und Betriebe gewährt. Das Angebot richtet sich an ausgewählte und interessierte Schülerinnen und Schüler.

  • Betriebspraktika

Dem Betriebspraktikum nach den Osterferien kommt das größte Gewicht für die Orientierung in Richtung des Berufseinstiegs zu. Ein zweiwöchiges Praktikum zum Ende der Klasse 8 dient dem Kennenlernen der Arbeitswelt. Berufsspezifische Überlegungen werden, wenn vorhanden und möglich, berücksichtigt. Für einen Teil der Schülerinnen und Schüler spielen sie eine ungeordnete Rolle.

  • Fördermodul Berufs- und Lebensplanung

Auf der Grundlage der praktischen Erfahrungen sollen sich die Schülerinnen und Schüler nach dem Betriebspraktikum vertiefend mit ihrer Berufswahl und in ersten Ansätzen mit ihrer Lebensplanung im Rahmen einer Zukunftswerkstatt auseinandersetzen.

  • Fördermodul Koordination schulischer und außerschulische Fördermaßnahmen

Zum Ende der Klasse 8 sollte der individuelle Handlungsplan überprüft werden. Im Hinblick auf die Praktika in Klasse 9 wird der Berufswahlpass erarbeitet bzw. konkretisiert. Bei der Wahl geeigneter Praktika kann auf die Unterstützung des Pro-Aktiv-Centers zurückgegriffen werden. In Fallkonferenzen werden auf der Grundlage der Kompetenzfeststellung für kleinere Schülergruppen unterrichtsbegleitende und –ergänzende Qualifizierungsangebote entwickelt und durchgeführt.



Klasse 9: Berufsfindung und Übergang

 

Im weiteren Verlauf des Berufsfindungsprozesses werden unter Berücksichtigung der Erfahrungen aus Klasse 8 weitere zwei zweiwöchige Praktika durchgeführt. Hierbei werden die Schüler/innen dazu angehalten, Berufe und Berufsfelder auszuprobieren, die realistisch ihren Interessen und Fähigkeiten entsprechen.

 

  • Fördermodul: Welcher Beruf passt zu mir?

Die betrieblichen Ausbildungsmöglichkeiten im Landkreis und in der Region werden erörtert. Entsprechende Anforderungsprofile werden erarbeitet und mit den eigen Interessen, Stärken und Möglichkeiten verglichen. Dieses Förermodul sollte vor dem ersten Praktikum durchgeführt werden.

 

  • Fördermodul: zusätzliches Praktikum in einer Jugendwerkstatt

(auch als Auszeitpraktikum)

 

  • Fördermodul: Betriebserkundungen (Beschreibung siehe Klasse 8)

(siehe Beschreibung Klasse 8)

 

  • Fördermodul: Training berufsbezogener sozialer Kompetenzen

Die Inhalte dieses Trainings orientieren sich an den individuellen Bedürfnissen der Schülerinnen und Schüler. Grundlage sind Beobachtungen und Erfahrungen aus Schule, Betrieb (Praktika) und Kompetenzfeststellung.

 

  • Berufsberatung durch die Agentur für Arbeit:

Hierbei handelt es sich um einen Erstkontakt. Die Teilnahme der Lehrkräfte wird vorausgesetzt, die Teilnahme der Eltern gewünscht. Erste grundlegende Möglichkeiten, aber auch Alternativen werden aufgezeigt. Weitere Beratungsgespräche in der Klasse 10 bzw. in der Berufsschule folgen. Die Kooperation zwischen Schule und Berufsberatung verändert sich im Laufe des Berufswahlprozesses. In der Phase der Orientierung decken die Lehrkräfte die größeren Anteile ab. Je individueller die berufswahlbezogenen Fragestellungen der Jugendlichen jedoch werden, umso mehr gewinnt die individuelle Betreuung durch die Berufsberatung an Gewicht.

 

  • Berufs-(schul)begleitung:

 Um den Übergang in die Berufsschule bzw. in alternative Maßnahmen zu sichern, wird im Laufe der Klasse 9 der Kontakt mit den Mitarbeitern des Pro-Aktiv-Centers intensiviert. Auch an der Berufsschule werden diese Mitarbeiter den Schüler/innen als Ansprechpartner zur Verfügung stehen. Entsprechendes gilt für die Berufsbegleiterin an der Schule. Neben dem Berufsschulbesuch besteht auch die Möglichkeit, die Berufsschulpflicht durch ein Jahrespraktikum (Förderplan) oder den Besuch einer Jugendförderwerkstatt zu erfüllen, wenn sie den Anforderungen in der Berufsschule nicht gewachsen sind.In Zusammenarbeit und in Absprache mit den Schüler/innen, Eltern, dem Pro-Aktiv-Center und der Berufsschule werden diese Maßnahmen für Schüler/innen geplant. Schüler/innen mit entsprechenden Arbeits- und Sozialverhalten können ein Jahrespraktikum in einem Betrieb absolvieren. Schüler/innen, die schulmüde und auf sozialpädagogische Förderung angewiesen sind und kein Jahrespraktikum durchhalten, können ihre Schulpflicht nach §67 Abs 5 NSchG in Jugendwerkstätten erfüllen. Im Einzugsbereich der Elisabethschule Vechta gibt es vier sog. SiJu-Plätze in den Jugendwerkstätten Lohne und Vechta. Der Vorteil dieser Maßnahmen ist es, dass die Schülerinnen und Schüler zusätzlich durch die Mitarbeiter des Pro-Aktiv-Centers betreut werden (können). Diese Unterstützung kann auch den Übergang in den ersten Arbeitsmarkt erleichtern.

 

  • Kooperation abgebende und aufnehmende Schule

Neben den oben genannten Berufs(-schul)begleitern steht die Elisabethschule in engem Kontakt zu den Berufsschulen. Unter Federführung der Klassenlehrer erfolgt eine Anmeldung an der Berufsschule zum 20. Februar eines Jahres. Zum Ende des Schuljahres wird die endgültige Einteilung der Schüler/innen in die verschiedenen Klassen der Berufseinstiegs- bzw. Berufsfachschule mit den jeweiligen Berufsschulen abgesprochen. Zu den Einschulungstagen werden die Schüler/innen seitens der Lehrkräfte begleitet



Klasse 10: Ziel Ausbildung

 

Mit dem Besuch der Klasse 10 und einem möglichen Erwerb des Hauptschulanschlusses ist die Aufnahme einer Ausbildung nach Abschluss bzw. nach weiterem (notwendigen) Berufsschulbesuch das Ziel. Die Auswahl des Betriebes im Rahmen des dreiwöchigen Betriebspraktikums vor den Herbstferien sollte dem realen Berufswunsch entsprechen. Nach guten Eindrücken im Praktikum ergeben sich häufig Ausbildungsverhältnisse.

Dem Praktikum an schließen sich in der Nachbereitung konkrete Planungen an, die schriftlich als Handlungsziele in Bereichen Schule und Beruf festgehalten werden (Mein weiterer Schul- und Berufsweg). Weitere Schritte bis zum Schuljahresende werden geplant und abgesprochen (Entwicklung eines Zeitplanes).

 

  • Fördermodul: Bewerbertraining

Aufgrund des positiven Ausbildungsmarktes werden Schüler/innen der Klasse 10 verstärkt zu Vorstellungsgesprächen eingeladen. Grundsätzliches Verhalten im Umgang mit Betrieben bei den Einstellungsverfahren soll geübt werden.

Der Berufsbegleiter unterstützt bei der Auswahl der Betriebe, stellt Kontakte her und begleitet bei Vorstellungsgesprächen. Die Schule unterstützt bei der Erstellung der Bewerbungsunterlagen.

 

  • Individuelle Beratung durch die Agentur für Arbeit:

Je individueller die berufswahlbezogenen Fragestellungen werden, umso mehr gewinnt die individuelle Betreuung durch die Berufsberatung an Gewicht. Entsprechend der Berufsentscheidung informiert und berät der/die Berufsberater/in in persönlichen Gesprächen. Eine Zusammenarbeit in diesem Bereich ist ebenfalls wichtig. Lehrkräfte können über das Leistungsvermögen der Schüler/innen Auskunft geben, die in der Beratung Berücksichtigung findet.

 

Bei erfolgloser Bewerbung werden in enger Abstimmung mit der Berufsberater/in, den Berufsbegleitern sowie den Lehrkräften Alternativen aufgezeigt (anderer Berufswunsch, Anmeldung Berufsschule u.a.).

Wird keine Ausbildung aufgenommen, erfolgt der Übergang zur Berufsschule wie oben ausgeführt (siehe Klasse 9).

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